KONFIRMANDENARBEIT

Konfi@Corona - Fachkonferenz Konfi-Arbeit September 2020

Die Veranstaltung

Die Corona-Epidemie hat die Konfi-Arbeit stark betroffen. An vielen Orten ist sie (vorübergehend) zum Erliegen gekommen. An anderen wurden kreative Wege gefunden, trotz der Corona-Einschränkungen gute Konfi-Arbeit zu machen. 
 

In einer zweistündigen Videokonferenz am 23. September 2020 hat die Fachkonferenz die bisherigen Erfahrungen (und ja auch bestehenden Innovationen v.a. im digitalen Bereich) beleuchtet und auf die kommenden Herausforderungen in der Konfi-Arbeit ausgeblickt.
 

Dazu wurde in der ersten Hälfte ein Podiumsgespräch veranstaltet (inklusive Beteiligung des Plenums), in dem das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wurde. In der zweiten Hälfte standen die Referent*innen des Podiums für Kleingruppen zur Verfügung , in denen „ihr“ Thema vertieft wurde.

Der Ablauf

15:00 Begrüßung/ Andacht
15:15 Auswirkungen der Corona-Epidemie auf die Konfi-Arbeit
Podiumsgespräch mit

Andreas Behr, RPI Loccum
Katja Simon, RPI Marburg
Margit Zahn, Arbeitsstelle Gottesdienst (EKKW), Hanau
Alexander Klein, Stadtjugendpfarrer, Gießen
Moderation Achim Plagentz
Chatanwalt: Thorsten Moos

16h Pause (Einwahl in die Break-Out-Sessions)
 

16:10 Breakout Sessions zu vertiefenden Fragen und praktischen Impulsen
 

1. Konfirmation
Margit Zahn
Moderation : Thorsten Moos
2. Konfi-Camps und Freizeiten, Alexander Klein,
Moderation: Robert Mehr
3. Digitale Konfi-Arbeit am Beispiel der KonApp
Katja Simon
4. Analoge Konfi-Arbeit unter Corona-Bedingungen
Andreas Behr,
Moderation Achim Plagentz)

Der Hintergrund

Die Fachkonferenz wurde durchgeführt vom
RPI der EKKW und der EKHN
im Auftrag der Arbeitsfeldkonferenz Konfi-Arbeit der EKHN
In der Arbeitsfeldkonferenz Konfi-Arbeit der EKHN (AFK KA) treffen sich die Zentren und Einrichtungen der EKHN, die landeskirchenweit Angebote für die Konfi-Arbeit anbieten. Neben ihren Netzwerktreffen führt die AFK KA einmal im Jahr einen Fachtag durch, der offen ausgeschrieben wird. Wegen der Corona-Epidemie findet der Fachtag dieses Jahr als Online-Fachkonferenz zu diesem aktuellen Thema statt.

Bericht

Am 23. September 2020 fanden sich rund 40 Teilnehmer*innen zu der Online-Konferenz zusammen. Nach einem geistlichen Impuls durch Katja Simon und einigen Hinweisen zum Ablauf startete die Veranstaltung mit einer "Podiumsdiskussion" mit den vier Referent*innen, die durch Achim Plagentz (RPI der EKKW und der EKHN) moderiert wurde, unterstützt durch Thorsten Moos (Theol. Seminar Herborn).. 

Konfirmation, analoge und digitale Konfi-Arbeit, Konfi-Camps - eine Podiumsdiskussion

Bereits in den Eingangsstatements wurden zentrale Erfahrungen und Einsichten aus der bisherigen Corona-Zeit formuliert. So betonte Margitt Zahn die Bedeutung des analog erfahrenen Segens im Konfirmationsgottesdienst und fragte nach seiner stimmigen Gestaltung auf Abstand. Katja Simon hob die steigende Bedeutung digitalen Arbeitens am Beispiel der boomenden KonApp hervor. Andreas Behr verwies darauf, dass Kreativität gefragt sei, um bewährte Methoden gemäß den gegebenen Umständen zu variieren, dass dadurch aber mehr möglich sei, als es auf den ersten Blick scheint. Dagegen musste Alexander Klein konstatieren, dass die Konfi-Camp-Arbeit der große Verlierer dieser Zeit sei, da gerade ihre Stärken - große Beteiligung und intensive Begegnung - unter Corona nicht möglich sind.

Auf die Frage nach dem, was wir in der Corona-Zeit gelernt haben, gab es  deutliche Voten. So helfe die notwendige Reduzierung dabei, darüber nachzudenken, welche Elemente der oft ausufernd langen Konfirmationsliturgie verzichtbar sind. Die Bereitschaft, sich auf digitale Methoden einzulassen ist mehr gestärkt worden, als ohne Corona vorstellbar ist. Und im Blick auf analoge Konfi-Arbeit wird das neue Nachdenken darüber "was ich eigentlich erreichen will" produktiv. Im Bereich Konfi-Camp hat der Schmerz über die Absagen deutlich gemacht, wie wertvoll diese Form den Beteiligten geworden ist - und viele Teams haben sich nicht entmutigen lassen, sondern suchen nach neuen Wegen für das kommende Jahr.

Nach einer Murmelrunde in Break-Out-Sessions kam es zu einer regen Diskussion auf Fragen aus dem Kreis der Teilnehmenden. Dabei spielten einerseits methodische und didaktische Fragen eine wichtige Rolle. Andererseits wurde über die Möglichkeit gesprochen, Teamer in die wöchentliche Arbeit einzubinden. Kontrovers wurde die Wahrnehmung diskutiert, ob die Konfis durch die Konfi-Zeit "erwachsener" wahrgenommen werden.  

Vertiefung in den Workshops

Nach einer Pause wurde die Fachkonferenz in vier Workshop-Sessions fortgesetzt, die mit den Referent*innen die vier Grundthemen der Fachkonferenz vertieften.

In der Session zur analogen Konfi-Arbeit mit Andreas Behr wurden viele praktischen Fragen erörtert: Wie ist es mit der Weitergabe von Gegenständen, wie sind Gruppenarbeiten machbar, welche Spiele sind möglich, was geht noch liturgisch in der Konfi-Stunde. Auch Perspektiven wurden entwickelt, wie zum Beispiel das Rausgehen programmatisch als "Konfi unterwegs" oder "Konfi-Pilgern" zu konzipieren. 

In der  Session zur digitalen Konfi-Arbeit stellte Katja Simon ausführlich die Arbeit mit der KonApp vor. Dabei zeigte sie sowohl, wie man eine Gruppe anlegt und verwaltet, als auch wie man mit der KonApp inhaltlch arbeiten kann. Die technischen Fragen standen bei den Nachfragen im Vordergrund. Am Beispiel eines Entwurfs zu Vaterunser wurden aber auch die didaktischen Möglichkeiten der KonApp angerissen.

In der Session zur Konfirmation mit Margit Zahn ergab es sich, dass einzelne Fälle von auf kommendes Jahr verschobenen Konfirmationen beraten wurden. Gerade durch die weite Verlegung stellt sich die Frage, wie die Zwischenzeit mit der betreffenden Gruppe gestaltet werden kann. Die Spannbreite der Ideen ging dabei von der Anregung, mit den Konfis bereits den Übergang in eine Jugendgruppe zu vollziehen, bis dahin, Vorbereitung des ausgefallenen Vorstellungsgottesdienstes in den Fokus zu nehmen. Auch die familäre Dimension - wie groß kann die Feier sein - wurde intensiv diskutiert. Beim Nachdenken über die Konzentration des Gottesdienstes auf Wesentliches wurde als Kriterium die Bedeutung für die Konfis ins Zentrum gestellt. Die Orientierung an den vier Motiven der Konfirmation (vgl. Leitfaden Die Konfi-Zeit gemeinsam gestalten) wurde erpobt, um Schwerpunkte in der Gottesdienstgestaltung zu bilden. Auch die Frage des Abendmahls wurde aufgegriffen und - als eine Option - das Abendmahl im Vorfeld der Konfirmation erwogen, zum Beispiel im Freien, zum Beispiel im Wald....    

Die Gruppe zum Thema Konfi-Camps und Freizeiten diskutierte mit Alexander Klein die ersten Erfahrungen durch digital gestützte Ersatzveranstaltungen und kam zu einem eher ernüchternden Ergebnis. Solche Formate seien zwar aufwändig mit Herz durchgeführt, könnten aber in keiner Weise die besondere Atmosphäre der Konfi-Camps erreichen. Von daher wurde intensiv darüber nachgedacht, welche Formen im kommenden Jahr möglich sein könnten. Insbesondere die Variante, innerhalb einer größeren Veranstaltung in kleineren "Stammgruppen" zu arbeiten und zu feiern, sprach die Teilnehemer*innen an.
Am Ende der Session wurde als besonderes Markenzeichen der Konfi-Camps ihr besonderer Spirit hervorgehoben, der selbst da die Beteiligten trägt, wo Corona ihre Arbeit ausbremst.    

Die Teilnehmer*innen aus den unterschiedlichen Bereichen Gemeindepfarramt, Gemeindepädagogik und funktionale Dienste brachten ihre Perspektiven ein und haben die Fachkonferenz zu einem Ort des multiperspektischen Austausch werden lassen. Erzählungen aus der eigenen Praxis haben den Blick auf die vielfältigen Formen des Umgangs mit der Corona-krise in der Konfi-Arbeit geweitet.

Die Fachkonferenz konnte auf diese Weise ein erster Schritt zu einer Zwischenbilanz sein. Und gab zugleich Impulse für die Herausforderungen der kommenden Monate unter Corona-Bedingungen.  

 

Der Podcast


Der religionspädago-gische Podcast relpod des RPI der EKKW und der EKHN blickt in seiner aktuellen Ausgabe (17) zurück auf die  Fachkonferenz.

Zur Seite von relpod


Die Referent*innen


Konfirmation unter Corona-Bedingungen

Margit Zahn, Arbeitsstelle Gottesdienst der EKKW, Hanau
Margit.Zahn@ekkw.de 


Digitale Konfi-Arbeit am Beispiel der KonApp 

Katja Simon, Studienleiterin Konfi-Arbeit am RPI der EKKW und der EKHN, Marburg
katja.simon@rpi-ekkw-ekhn.de


Analoge Konfi-Arbeit in Corona-Zeiten

Andreas Behr, Dozent für Konfi-Arbeit am RPI Loccum

andreas.behr@evlka.de


Konfi-Camps und Freizeiten

Alexander Klein, Stadtjugendpfarrer Gießen

Alexander.Klein@ekhn.de