1. In der Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“ gab es im Oktober 2018 ein interessantes Streitgespräch zwischen der Physikerin und Christin Barbara Drossel (TU Darmstadt) und dem Primatenforscher und Agnostiker Volker Sommer: „Was haben Glaube und Vernunft gemein?“ Darin geht es um die Beziehung zwischen Wissenschaft und Religion, um „Geist“ und „Materie“, die Glaubensannahmen eines Naturwissenschaftlers und mögliche Gründe für (oder gegen) den Gottesgedanken.
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2. Zurzeit wird das Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) intensiv diskutiert. Dabei wird grundsätzlich zwischen „schwacher“ und „starker“ KI unterschieden; erstere ist heute schon in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens eingesetzt (z.B. Navigationssysteme, individuelle Aussteuerung von Werbung). Umstritten ist vor allem die „starke“ KI, deren Ziel es ist, die intellektuellen Fähigkeiten von Menschen zu erlangen oder sie zu übertreffen. Ist das überhaupt möglich? Wie lässt sich dies von einem christlichen Menschenbild her beurteilen?
Sehr interessante Einblicke ins Thema vermittelt ein Artikel aus der ZEIT Nr. 14/2018 des Journalisten U. Schnabel, in dem der Autor sieben Experten aus dem Bereich der KI-Forschung zur Rolle des Menschen befragt und dabei sehr unterschiedliche Hoffnungen und Befürchtungen zur Sprache kommen: „Was macht uns künftig noch einzigartig?“
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3. Ein weiteres Thema, das aktuell in der öffentlichen Diskussion eine Rolle spielt, ist die Pränataldiagnostik (vorgeburtliche Diagnostik). Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten und Krankenkassen entscheidet im Sommer darüber, ob Krankenkassen bei Schwangeren künftig den Bluttest auf das Down-Syndrom (Trisomie 21) bezahlen. Was würde dies für den Umgang mit behinderten Menschen in unserer Gesellschaft bedeuten bzw. signalisieren? Welche Aspekte sind aus der Sicht einer christlichen Ethik zu berücksichtigen? Die EKD (Kammer für öffentliche Verantwortung) hat zu dieser Frage Ende 2018 Stellung genommen: „Nichtinvasive Pränataldiagnostik – Ein evangelischer Beitrag zur ethischen Urteilsbildung und zur politischen Gestaltung“.
https://www.ekd.de/nichtinvasive-praenataldiagnostik-37971.htm
In der Zeitschrift „Zeitzeichen“ wurde die Frage der Pränataldiagnostik – ausgehend vom EKD-Text – ebenfalls in zwei Beiträgen evangelischer Ethiker aufgenommen und kontrovers diskutiert:
-- H. Kress, Zu kurzatmig. Warum die EKD-Position zum neuen pränatalen Text Schwächen aufweist, in: Zeitzeichen 2/2019, S. 12-14
-- U. Eibach, Das von Gott geschaffene Leben. Zwischen Selbstbestimmung und Lebensschutz bei vorgeburtlicher Diagnostik, in: Zeitzeichen 3/2019, 17-19.
Die Zeitschrift „Zeitzeichen“ kann in den meisten Bibliotheken in den Regionalstellen des RPI eingesehen und ggf. ausgeliehen werden.
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