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rpi Newsletter Sekundarstufe II
Ausgabe 7 / April 2019
EDITORIAL

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

viele von Ihnen stecken zurzeit mitten in der Abiturphase – die schriftlichen Prüfungen sind vorbei, die Korrekturen stehen an. Andere sind in diesem Jahr nicht unmittelbar ins Abitur einbezogen, aber dennoch vielseitig eingebunden und gefordert. Wir hoffen, dass Sie im Unterricht und auch im Prüfungskontext immer wieder ermutigende Erfahrungen machen und spüren können, dass Ihre Impulse – in der einen oder anderen Form – „angekommen“ sind und etwas bewegt haben. Herzlichen Dank für Ihr vielfältiges Engagement für das Fach Religion und für die jungen Menschen, die wir begleiten.

Im Folgenden finden Sie einige Informationen, Veranstaltungshinweise sowie Themen und Tipps für den RU in der Oberstufe. Wir hoffen, dass manches davon hilfreich und anregend ist. Wir würden uns freuen, wenn wir uns bei der einen oder anderen Veranstaltung im Rahmen des RPI begegnen!

Für die bald anstehenden Osterferien alles Gute und die nötige Zeit zum Auftanken.

Ihre/Eure
Dr. Jochen Walldorf
Christian Marker

 



INHALT


1. Rückblick

Im Arbeitsfeld der Sekundarstufe II hat uns in den letzten Jahren das neue hessische KCGO intensiv beschäftigt. Das letzte Kurshalbjahr, das nun erstmals nach dem neuen Kerncurriculum unterrichtet wird, ist die zurzeit laufende Q4. Ende 2018 und Anfang 2019 fanden dazu in verschiedenen Regionalstellen des RPI eine Reihe von Studiennachmittagen und Studientagen statt, in denen verschiedene Unterrichtsideen und Impulse vorgestellt und diskutiert wurden. Bei einigen Terminen war auch Dr. Harmjan Dam, ehemaliger Studienleiter im RPI, als Referent dabei und hat Materialien aus einem frisch erschienenen Buch vorgestellt: H. Dam/K. Kunter, Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts im RU. Basiswissen und Bausteine für die Klassen 8-13, Vandenhoeck & Ruprecht 2019.

In weiteren Veranstaltungen im Januar und Februar ging es um rechtliche Bestimmungen und Praxistipps zum Mündlichen Abitur in Hessen und in Rheinland-Pfalz. Dabei war auch der Austausch zwischen erfahrenen Kolleg*innen und solchen, die bislang wenig bis keine Erfahrungen im Abitur haben, sehr bereichernd.



2. Ausblick auf kommende Veranstaltungen

Am 2./3. Mai wird die Fachsprecher*innenkonferenz 2019 (Süd) im Martin-Niemöller-Haus in Arnoldshain (Taunus) stattfinden. Neben aktuellen Fragen zum RU und zum Landesabitur etc. geht es um das Thema „Religion und digitale Medien – Herausforderungen in Bezug auf Themen und Methoden des Religionsunterrichts“. Referent ist Jens Palkowitsch-Kühl, M.A., Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ev. Theologie und Religionspädagogik an der Universität Würzburg. Sollte der Fachsprecher, die Fachsprecherin Ihrer Schule nicht teilnehmen können, ist es möglich, dass ein interessierter Fachkollege, eine Fachkollegin stattdessen teilnimmt. Herzliche Einladung!

Im Mai und Juni finden dann wieder einige Studiennachmittage zur Sek II statt – diesmal geht es um das Kurshalbjahr der E1 (KCGO): „Menschen und Religion“. An diesen Studiennachmittagen werden zur Unterstützung der individuellen Halbjahresplanung Unterrichtsideen und Materialien vorgestellt, ansatzweise erprobt und besprochen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem interreligiösen Dialog und seinen aktuellen Herausforderungen (Themenfeld E1.3: »Religionen begegnen sich. Wie können sich Angehörige verschiedener Religionen verständigen?«). Neben den konkreten Anregungen für Unterricht und Kursplanung soll auch Raum sein für theologische Fragen sowie den kollegialen Austausch.

Die konkreten Termine und Orte finden Sie im Zentralen Fortbildungsprogramm des RPI (das den „RPI-Impulsen“ beiliegt) sowie hier auf der Webseite.

Sofern möglich, kommen wir auch gerne zu einer schulinternen Fortbildung zu einem vereinbarten Thema (ggf. in Absprache mit benachbarten Schulen/Gymnasien) in Ihre Fachschaft. Melden Sie sich einfach bei uns!



3. Materialpool Sek II

Der „Materialpool Sek II“ auf unserer Homepage wächst weiterhin. Vor allem finden sich hier die fachdidaktischen Beiträge zur Sek II aus den „RPI-Impulsen“ und zum Teil auch aus den „Schönberger Heften“ (die ehemalige Zeitschrift des RPI der EKHN). Zuletzt eingestellt wurde der Beitrag von Katja Müller aus den RPI-Impulse 1/2019: „Und dass er auferweckt ... und gesehen worden ist ...“ (1. Kor 15,4f) - Anhand der biblischen Zeugnisse nach dem Verständnis der Auferstehung Jesu fragen.

Ebenso neu eingestellt ist eine Literaturliste zum Kurshalbjahr Q4: „Kirche und Christsein in der globalen Welt“.

Zum Materialpool!



4. „Homo sapiens oder Homo Deus? Digitalisierung gestalten“

Die Zeitschrift „Religion betrifft uns“, die sich dem RU in der Oberstufe widmet, greift in ihrer jüngsten Ausgabe (1/2019) unter dem oben genannten Titel Fragen der Digitalisierung auf. Im Hintergrund der Titelformulierung steht dabei das erfolgreiche Buch des israelischen Historikers Yuval Harari, Homo Deus (2017). Darin vertritt der Forscher die These, das „dritte große Projekt der Menschheit im 21. Jahrhundert wird es sein, dass sie für sich göttliche Schöpfungs- und Zerstörungsmacht erwirbt und den Homo sapiens zum Homo Deus erhebt“. Dieses Zitat deutet an, dass Digitalisierung weit mehr umfasst als eine technologische Erneuerung.

Das vorliegende Heft setzt sich mit diesen Fragen rund um die Digitalisierung auseinander und bietet dazu eine Reihe von Materialien und Unterrichtsanregungen für die Sek II. Die Zeitschrift findet sich auch in vielen Bibliotheken der RPI-Regionalstellen.

Mit der „Herausforderung Digitalisierung“ beschäftigt sich ebenfalls die neueste Ausgabe der religionspädagogischen Zeitschrift „Loccumer Pelikan“ (1/2019). Neben grundsätzlichen Beiträgen zum Thema werden auch praktische Hinweise für den Unterricht gegeben, z.B. zu dem Film „Circle“.

http://www.rpi-loccum.de/material/pelikan



5. Materialien aus dem Internet zu aktuellen Themen

1. In der Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“ gab es im Oktober 2018 ein interessantes Streitgespräch zwischen der Physikerin und Christin Barbara Drossel (TU Darmstadt) und dem Primatenforscher und Agnostiker Volker Sommer: „Was haben Glaube und Vernunft gemein?“ Darin geht es um die Beziehung zwischen Wissenschaft und Religion, um „Geist“ und „Materie“, die Glaubensannahmen eines Naturwissenschaftlers und mögliche Gründe für (oder gegen) den Gottesgedanken. 
Zum Artikel!
 

2. Zurzeit wird das Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) intensiv diskutiert. Dabei wird grundsätzlich zwischen „schwacher“ und „starker“ KI unterschieden; erstere ist heute schon in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens eingesetzt (z.B. Navigationssysteme, individuelle Aussteuerung von Werbung). Umstritten ist vor allem die „starke“ KI, deren Ziel es ist, die intellektuellen Fähigkeiten von Menschen zu erlangen oder sie zu übertreffen. Ist das überhaupt möglich? Wie lässt sich dies von einem christlichen Menschenbild her beurteilen? 

Sehr interessante Einblicke ins Thema vermittelt ein Artikel aus der ZEIT Nr. 14/2018 des Journalisten U. Schnabel, in dem der Autor sieben Experten aus dem Bereich der KI-Forschung zur Rolle des Menschen befragt und dabei sehr unterschiedliche Hoffnungen und Befürchtungen zur Sprache kommen: „Was macht uns künftig noch einzigartig?“
Zum Artikel!

3. Ein weiteres Thema, das aktuell in der öffentlichen Diskussion eine Rolle spielt, ist die Pränataldiagnostik (vorgeburtliche Diagnostik). Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten und Krankenkassen entscheidet im Sommer darüber, ob Krankenkassen bei Schwangeren künftig den Bluttest auf das Down-Syndrom (Trisomie 21) bezahlen. Was würde dies für den Umgang mit behinderten Menschen in unserer Gesellschaft bedeuten bzw. signalisieren? Welche Aspekte sind aus der Sicht einer christlichen Ethik zu berücksichtigen?  Die EKD (Kammer für öffentliche Verantwortung) hat zu dieser Frage Ende 2018 Stellung genommen: „Nichtinvasive Pränataldiagnostik – Ein evangelischer Beitrag zur ethischen Urteilsbildung und zur politischen Gestaltung“.
https://www.ekd.de/nichtinvasive-praenataldiagnostik-37971.htm

 In der Zeitschrift „Zeitzeichen“ wurde die Frage der Pränataldiagnostik – ausgehend vom EKD-Text – ebenfalls in zwei Beiträgen evangelischer Ethiker aufgenommen und kontrovers diskutiert:
-- H. Kress, Zu kurzatmig. Warum die EKD-Position zum neuen pränatalen Text Schwächen aufweist, in: Zeitzeichen 2/2019, S. 12-14
-- U. Eibach, Das von Gott geschaffene Leben. Zwischen Selbstbestimmung und Lebensschutz bei vorgeburtlicher Diagnostik, in: Zeitzeichen 3/2019, 17-19.
Die Zeitschrift „Zeitzeichen“ kann in den meisten Bibliotheken in den Regionalstellen des RPI eingesehen und ggf. ausgeliehen werden.

Alle hier genannten Materialien und Texte können – ggf. gekürzt und bearbeitet – auch im RU der Oberstufe Verwendung finden.



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