- In der neuen Ausgabe von RPI-Impulse findet sich ein fachdidaktischer Beitrag von Jochen Walldorf mit dem Titel „Mensch und Maschine. Entwicklungen künstlicher Intelligenz (KI) als Ausgangspunkt anthropologisch-ethischer Lernprozesse in der Oberstufe“. Die Anregungen sind sehr gut für die Arbeit in der Q 3 geeignet (ethische Fragen nach Bewertung und Einschätzung der neuen Technologien, anthropologische Fragen nach dem Verhältnis von Mensch und Maschine).
- Am 26. Februar 2020 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung in § 217 Abs. 1 StGB die Möglichkeiten einer assistierten Selbsttötung soweit einschränkt, dass dem Einzelnen faktisch kein Raum zur Wahrnehmung seiner verfassungsrechtlich geschützten Freiheit verbleibt. Das BVG betont die Autonomie des Menschen in Fragen von Leben und Tod. Das Recht, über den eigenen Tod zu bestimmen, bestehe „in jeder Phase der menschlichen Existenz“, es sei also nicht auf alte und schwer kranke Menschen beschränkt. Erste Informationen und Hintergründe finden sich unter
https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/305426/paragraf-217
- In der Zeitschrift „Religion betrifft uns“, die Materialien für den RU in der Oberstufe bereitstellt, erscheinen in der ersten Jahreshälfte zwei Hefte, die Themen, die auch im RPI aktuell diskutiert werden, ansprechen:
Herausforderung Klimawandel (Januar 2020) und Religion und Rechtspopulismus (erscheint im Mai 2020)
- Hingewiesen werden soll auch auf das Heft „Jesus Christus. Followen, Liken oder Blockieren?“ (Religion betrifft uns 5/2019). Das Heft, in dem neuere Zugänge der Jesusforschung, die den erinnerten Jesus in den Fokus rücken, und globale Jesusbilder herangezogen werden, bietet interessante Anregungen für die Arbeit in der Q 1.
- An vielen Schulen werden Abiturgottesdienste für Schüler*innen zum Abschluss ihrer Schulzeit angeboten. Materialien und Beispiele dazu bietet das von Kirsten Rabe und Matthias Hülsmann herausgegebene Heft „Abiturgottesdienste“ das im Jahr 2017 in der Reihe „Loccumer Impulse“ erschienen ist. Es ist in den meisten RPI-Regionalstellen verfügbar.
- Für Kolleg*innen, die am ökumenischen Gespräch interessiert sind, gibt es jetzt eine wichtige Neuerscheinung:
Michael Kappes, Ulrike Link-Wieczorek, Sabine Pemsel-Maier und Oliver Schuegraf (Hg.): Basiswissen Ökumene (EVA/Bonifatius).
Band 1: Ökumenische Entwicklung – Brennpunkte – Praxis (2017)
Band 2: Arbeitsbuch mit Materialien (2019)
Der erste Band bietet grundlegende Beiträge zu zentralen ökumenischen Fragestellungen. Das Themenspektrum reicht von der Darstellung geschichtlicher Entwicklungen und konfessionskundlicher Informationen über die Behandlung klassischer Kontroversfragen bis hin zur Beschreibung verschiedener Praxisfelder. Band 2 ist als Grundlagen- und Begleitbuch für Kurse im Studium, in der Schule und in der Erwachsenenbildung gedacht und bietet neben Übersichten, Schaubildern, Quellentexten und Lins zu verschiedenen Medien auch vorbereitete Materialblätter, die sich auch über eine Online-Plattform als Arbeitsgrundlage für Gruppen downloaden lassen.
- Die Kammer der EKD für Bildung, Erziehung, Kinder und Jugend hat einen interessanten und wichtigen Grundlagentext vorgelegt: „Religiöse Bildung angesichts von Konfessionslosigkeit – Aufgaben und Chancen“ (2020). Er nimmt darauf Bezug, dass in Deutschland gut ein Drittel der Menschen keiner Kirche und Religionsgemeinschaft angehören. Diese sog. Konfessionslosigkeit fordert die Kirchen heraus und betrifft besonders ihre Bildungsarbeit. Der Text stellt konfessionslose Menschen, die Gründe und Hintergründe ihrer Konfessionslosigkeit und den Umgang damit in den Mittelpunkt. Er bietet auch für den RU (in der Oberstufe), an dem zunehmend konfessionslose Schüler*innen teilnehmen, hilfreiche Impulse.
https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/konfessionslosigkeit_2020.pdf
- Die Theologische Kammer der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat Ende letzten Jahres zum Thema „Christentum und Gewalt. Eine evangelische Perspektive“ einen Text entwickelt, der als Denk- und Argumentationshilfe gedacht ist und in Auszügen auch für das Gespräch mit älteren Jugendlichen geeignet ist. Es geht dabei vor allem um die Frage, ob die christliche Religion die Ausübung von Gewalt fördert und legitimiert, wie kritische Stimmen behaupten, oder ob christlicher Glaube dazu beiträgt, Gewalt einzudämmen und für Gewalterfahrungen zu sensibilisieren. Beides, so betont Beate Hofmann, Bischöfin der EKKW, in ihrem Geleitwort, finde sich in der christlichen Tradition. Darum sei es wichtig, diese Fragen zu reflektieren und Gewaltpotenziale im religiösen Reden und Handeln aufzuspüren und zu diskutieren. Der Text ist im Internet unter www.ekkw.de/texte oder direkt unter
https://www.ekkw.de/christentum_und_gewalt.pdf abrufbar.
Gedruckt ist er – auch in größerer Stückzahl – zu beziehen über Frau Bettina Schönfeldt im Landeskirchenamt (bettina.schoenfeldt@ ekkw.de, 0561-9378 207).
- Auf Martin Luther geht der Gedanke zurück, dass ein glaubender Mensch jeden Tag „neue Dekaloge“ entwerfen könne. Thorsten Latzel, der Direktor der Evangelischen Akademie Frankfurt, hat das angesichts der Corona-Pandemie versucht. Sie finden seine „10 Gebote für die Corona-Zeit“
hier.