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EDITORIAL
Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ein extrem turbulentes und stellenweise schwieriges Schuljahr liegt hinter uns – und was vor uns ist, zeichnet sich erst in groben Konturen ab. (Ich hoffe, dass dazwischen zumindest erholsame Ferientage lagen.) Die Erfahrungen im letzten Schuljahr waren sehr unterschiedlich und widersprüchlich. Auf der einen Seite verschwand das Fach Religion an vielen Schulen und in vielen Schulformen aus den Stundenplänen, auf der anderen Seite war der Bedarf an Seelsorge, Beratung und „einfach nur Da-Sein“ so groß wie selten. Vielfach gelang es – dank Ihres Einsatzes, Ihrer Kreativität und Ihres Beharrungsvermögens – eine religiöse Perspektive im Schulsystem offen zu halten. An anderen Stellen gelang das nicht und zeigte, wie fragil – trotz großem Einsatz der Religionslehrkräfte – die Stellung für das Fach Religion und die Fächergruppe ist. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Über zehn Jahre nach Einführung der Kompetenzorientierung ging es in der Bildungspolitik auf einmal wieder um „Stoffvermittlung“ und nicht mehr um Kompetenzen. Es gab plötzlich wieder Haupt- und Nebenfächer und nicht unterschiedliche Weisen des Weltzugangs. Einer der Kerngedanken der Kompetenzorientierung ist aber, dass verschiedene Formen des Weltzugangs und des Weltverständnisses existieren, die nicht substituierbar sind. Die Fächergruppe Religion / Ethik / Philosophie bildet einen eigenständigen Zugang zum Welterleben. Dieser Zugang ist in der Krise gekappt worden. Das darf nicht wieder passieren. Daraus ergeben sich Aufgaben für die Kirchen. Viel stärker als bisher muss das Profil des Berufsschulreligionsunterrichts herausgearbeitet und nach außen vertreten werden. Berufsschulreligionsunterricht versteht sich als lebensbegleitendes religiös/ethisches Angebot, das allen Schüler*innen offensteht – egal welcher Konfession, Religion und Weltanschauung. Der BRU bezieht seine Dynamik und Stärke gerade aus der heterogenen Lerngruppenzusammensetzung. Was einst als schulorganisatorische Notlösung begann, ist längst didaktischer Gewinn geworden. Es wäre wünschenswert und ist längst überfällig, dass diese Praxis nicht verschämt geduldet, sondern offensiv beworben wird. Die Pandemie hat an vielen Stellen die Probleme des Bildungssystems offengelegt. Es braucht in vielen Bereichen eine wirkliche Neujustierung. Ein aktives Eintreten für die gute Arbeit des BRU könnte ein kirchlicher Beitrag dazu sein. Sie finden in diesem Newsletter zahlreiche digitale und analoge Fortbildungsangebote, mit denen wir Sie in Ihrer Arbeit unterstützen wollen. Vielleicht ist ja etwas für Sie dabei. Die Auflistung gibt den derzeitigen Planungsstand wieder – unter Umständen wird es Veränderungen geben. Angesichts aller Widrigkeiten und Herausforderungen wünsche ich Ihnen viel Gelassenheit und ein segensreiches Tun und Lassen! Mit herzlichen Grüßen auch im Namen meiner Kollegen Marc Fachinger, Andreas Greif, Stephan Pruchniewicz und Jan Schäfer
Kristina Augst  |
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INHALT
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1. Neues aus den Kirchen und BistümernAbschied von Sebastian Lindner aus dem PZ Naurod Zum 31. Juli verließ Sebastian Lindner seine Stelle als Studienleiter des Pädagogischen Zentrums der Bistümer Hessens im Wilhelm-Kempf-Haus in Naurod. Am 1. August trat er eine neue Stelle als Pastoralreferent in Frankfurt an. Sebastian Lindner war acht Jahre am PZ tätig. In dieser Zeit haben ihn viele Kolleg*innen an Beruflichen Schulen kennen und schätzen gelernt in der Durchführung der „Schlachter-Tagung“ in Naurod oder der Herbstwoche in Limburg bzw. zuletzt in Hofheim. Da er selbst einige Jahre vorher als Berufsschulreligionslehrer an einer Frankfurter Berufsschule gearbeitet hat, war er mit den Anliegen, Sorgen und Freuden an einer Beruflichen Schule sehr vertraut. Wir danken ihm für alle vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen ihm für seine neue Aufgabe in Frankfurt Gottes Segen und Zuversicht. Neben seiner Tätigkeit in der Dompfarrei wird er mit halber Stelle am Adorno-Gymnasium im Frankfurter Westend eingesetzt sein. 2. Fortbildungen und VeranstaltungenVorbemerkung: Es ist leider möglich, dass das Corona-Virus die Planungen noch einmal kräftig durcheinanderwirbelt. Daher kann hier nur der aktuelle Planungsstand wiedergegeben werden. Manche Fortbildungen enthalten schon Verweise auf alternative Durchführungsformen. Andere werden u.U. ausfallen müssen, falls die Infektionslage sich wieder verschärft oder das HKM Fortbildungen während der Unterrichtzeit für das Schuljahr 20/21 weiterhin untersagt. In einer Email vom 14. August 2020 lässt das HKM nun zu, dass „Fortbildungen externer Anbieter (…) auch während der Unterrichtszeit stattfinden“. Nichts desto trotz ist sehr ungewiss, ob Lehrkräfte von ihren Schulleitungen freigestellt würden. Das PZ Naurod hat die meisten seiner geplanten präsentischen Veranstaltungen darauf hin abgesagt. Es wird so gut wie keine mehrtägigen Fortbildungen in diesem Schuljahr geben (können).
26. August 2020 (15:00 – 16:30): 5 Minuten Religion - Religion zwischendurch im Homeschooling (Teil 1) und 07. September 2020 (15:00 bis 16:30) (Teil 2)
Dieses Online-Seminar findet in zwei Teilen statt. Wo bleiben Religionsunterricht, Religion und Schulseelsorge im Schulleben, wenn Homeschooling weiterhin eine große Rolle spielt? Die Hauptfächer stehen im Vordergrund. Zugleich bleibt Religion unverzichtbar, weil sie existentielle Themen zur Sprache bringt. Religion »zwischendurch«, online vermittelt, kann starke Impulse setzen, die sich vielfältig nutzen lassen. Sie können im Religionsunterricht weiterentwickelt werden oder einfach der Entlastung, Bildung oder Unterhaltung dienen. Im ersten Teil verständigen wir uns über die einfachen Schritte, die es jedem/jeder ermöglichen, an einer Videokonferenz teilzunehmen und stellen 5-Minuten-Produkte vor, die mit PowerPoint entstanden sind. Die Teilnehmer*innen werden dann eingeladen, zwischen den beiden Teilen eigene Versuche zu machen und ggf. dabei (online) unterstützt. Im zweiten Teil werden die eigenen Produkte in schulformbezogenen Gruppen bzw. für die Schulseelsorge angeschaut und es findet ein Austausch darüber statt.
Leitung: Christine Weg-Engelschalk, RPI Gießen; Peter Kristen, RPI Darmstadt; Kristina Augst, RPI Darmstadt; Nadine Hofmann-Driesch, RPI Nassau Anmeldung: gießen@rpi-ekkw-ekhn.de Kosten: Keine
27. August 2020 (15:00 – 16:30): 5 Minuten Religion - Religion zwischendurch im Homeschooling (Teil 1) und 8. Sepetmber 2020 (15:00 – 16:30) (Teil 2) Siehe oben!
9. September 2020 (15:00 – 18:00): Werkstatt BRU - online Die AG ist eine Austauschplattform für Unterrichtende im Berufsschulreligionsunterricht. Derzeit stehen die Erfahrungen mit Homeschooling und digitalen Lernarrangements im Vordergrund. Gemeinsam werden Lernangebote und Impulse für die Berufsschulen in Corona-Zeiten entwickelt. Die AG tagt online. (Ein weiterer Termin findet am 24. November statt.)
Leitung: Kristina Augst, RPI Darmstadt Anmeldung: darmstadt@rpi-ekkw-ekhn.de Kosten: keine
15. September 2020 (18:00 – 21:00): Ökumenisches Treffen der Berufsschullehrkräfte in Darmstadt Einmal im Halbjahr treffen sich in Darmstadt katholische und evangelische Berufsschullehrkräfte zum gemeinsamen Austausch. Thema des Treffens wird dieses Mal der Unterricht unter Corona-Bedingungen sein. Wie wird BRU organisatorisch umgesetzt? Was funktioniert beim digitalen Lernen? Was nicht? Gemeinsam arbeiten wir an Strategien, wie mit der herausfordernden Situation am besten umzugehen ist.
Ort: NR 30, Nieder-Ramstädter Str. 30, 64283 Darmstadt Leitung: Mareike Böhm, Pastoralreferentin; Sebastian Sehr, Lehrkraft; Patrick Schödl, Diplomtheologe; Kristina Augst, RPI Darmstadt Kosten: keine
16. September 2020 (15:30 – 18:30): Ökumenisches Treffen der Berufsschullehrkräfte in Frankfurt Die im letzten Schuljahr begonnene Kooperation zwischen der (katholischen) AG Berufsschule Frankfurt und dem (evangelischen) RPI wird fortgesetzt. Thema des Treffens ist der Unterricht unter Corona-Bedingungen. Wie wird BRU organisatorisch umgesetzt? Was funktioniert beim digitalen Lernen? Was nicht? Gemeinsam arbeiten wir an Strategien, wie mit der herausfordernden Situation am besten umzugehen ist. Die Fortbildung ist als Präsenzveranstaltung geplant. Im Zweifel wird sie aber auch online durchgeführt. Um Anmeldung wird gebeten.
Ort: Bethmann-Schule Frankfurt, Paul-Arnsberg-Platz 5, 60314 Frankfurt Leitung: Esther Helfrich, Pastoralreferentin; Thomas Leistner, Pastoralreferent; Kristina Augst, RPI Darmstadt Anmeldung: relpaed.frankfurt@bistumlimburg.de Kosten: keine
17. September 2020 (15:00 – 18:00): AG Fachschule Sozialwesen - online
Die ökumenische AG richtet sich an Unterrichtende im Fach Relgion in der Fachschule Sozialwesen. Derzeit stehen die Erfahrungen mit der Spannung zwischen präsentischem Unterricht und digitalen Lernarrangements im Vordergrund. Die AG tagt online.
Leitung: Kristina Augst, RPI Darmstadt Anmeldung: darmstadt@rpi-ekkw-ekhn.de Kosten: keine
9. November 2020 (10:00) – 10. November 2020 (13:00): Berufsschulfachsprechertagung
Die Fachsprechertagung beschäftigt sich am ersten Tag thematisch mit Antisemitismus und Erinnerungskultur. Unterstützt werden wir dabei u.a. von der Bildungsstätte Anne-Frank. Im Fokus der Austauschrunde am zweiten Tag steht Berufsschulreligionsuntericht in Pandemiezeiten. Dieses Jahr liegt die organisatorische Verantwortung beim RPI. Wir planen die Tagung präsentisch, würden aber im Notfall auf ein digitales Format ausweichen.
Ort: Bonifatiuskloster Hünfeld, Klosterstraße 5, 36088 Hünfeld Leitung: Kristina Augst, RPI Darmstadt; Stephan Pruchniewicz, Bistum Mainz; Jan Schäfer, KSA Offenbach; Marc Fachinger, Bistum Limburg; Andreas Greif, Bistum Fulda Referent*innen: Lars Meuser, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kath. Theologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen; Maria Seip, Bildungsstätte Anne Frank, Leitung Büro Nord- und Osthessen Anmeldung: darmstadt@rpi-ekkw-ekhn.de (bis zum 2. November 2020) Kosten: 30 €
24. November 2020 (15:00 – 18:00): Werkstatt BRU - online
Die AG ist eine Austauschplattform für Unterrichtende im Berufsschulreligionsunterricht. Derzeit stehen die Erfahrungen mit Homeschooling und digitalen Lernarrangements im Vordergrund. Gemeinsam werden Lernangebote und Impulse für die Berufsschulen in Corona-Zeiten entwickelt. Die AG tagt online. (Ein erster Termin findet am 9. September statt.)
Leitung: Kristina Augst Anmeldung: darmstadt@rpi-ekkw-ekhn.de Kosten: keine
8. Dezember 2020 (9:00 – 16:30): Studientag zur Traumapädagogik: Zum Umgang mit schwer belasteten Kindern und Jugendlichen im pädagogischen Alltag
In (fast) allen Klassen und Lerngruppen sind schwer belastete und traumatisierte Kinder und Jugendliche. Der Studientag will Möglichkeiten von Pädagogik und schulischem Handeln im Umgang mit diesen Schüler*innen ausloten. Zum Verstehen werden die psychischen und neurobiologischen Prozesse während und durch eine Traumatisierung und den daraus resultierenden möglichen Folgen erläutert. Es werden konkrete Hilfestellungen für traumatisierte SuS thematisiert und es wird auf das Schulsystem als Ganzes geblickt. Wir planen diesen Studientag als Präsenzveranstaltung. Wenn eine präsentische Durchführung nicht möglich sein sollte, wird die Fortbildung digital durchgeführt.
Ort: RPI Marburg, Rudolf-Bultmann-Straße 4, 35039 Marburg Leitung: Kristina Augst, RPI Darmstadt; Christine Weg-Engelschalk, RPI Gießen Referentin: Heike Karau, Zentrum für Traumapädagogik, Welle gGmbH Anmeldung: darmstadt@rpi-ekkw-ekhn.de (bis 1. Dezember) Kosten: 25 €
12. Dezember 2020 (10:00) – 13. Dezember 2020 (13:00): Adventsbesinnung des VKR (Verband katholischer Religionslehrer*innen an berufsbildenden Schulen): Islamische Mystik
Der interreligiöse Dialog stockt und leidet unter der politischen Rückbindung der in Deutschland lebenden Muslime an die Herkunftsländer (oft noch der Großeltern). Die Spiritualität kommt im interreligiösen Dialog oft zu kurz. Die richtige geistliche Haltung könnte jedoch einen gewichtigen Beitrag zur Lösung gemeinsamer Fragen leisten.
Ort: Franziskanisches Zentrum für Stille und Begegnung, Kreuzweg 23, 65719 Hofheim Leitung: durch den VKR Referentin: Barbara Huber-Rudolf, Dr. theol. und Lizentiatin in Islamwissenschaften, Referentin für Interreligiösen Dialog mit Muslimen im Bistum Mainz, Lehrbeauftragte an der TU Darmstadt und der Kath. Hochschule Mainz Anmeldung: h.conze@v-k-r.de inklusive der Überweisung des TN-Beitrags Kosten: 30 € VKR-Mitglieder; 50 € Partner; 70 € Nichtmitglieder
19. Februar 2021(15:30) – 20. Februar 2021 (13:00): Religionsunterricht in Bewegung: "Gastfreundschaft erleben" - Der 3. Ökumenische Kirchentag als Impuls für den Berufsschul-RU
Im Rahmen einer Profilierung und zukunftsfähigen Gestaltung von Religionsunterricht an den berufsbildenden Schulen sind Sie herzlich eingeladen, am Dialog zwischen aktuellen kirchlichen Themen und schulischer Wirklichkeit sowie zwischen Theorie und Praxis mitzuwirken. Diesmal gehen wir der Frage nach, wie der BRU Themen und Anliegen des 3. Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt aufgreifen kann. Das Motto der gastgebenden Kirchen lautet: "Gastfreundschaft erleben". Für den Religionsunterricht an Beruflichen Schulen lassen sich vielfältige Anregungen finden, gerade auch für konfessionell und religiös gemischte Lerngruppen. Am Samstag gibt es eine "Austauschplattform RU an berufsbildenden Schulen" mit aktuellen Informationen aus dem RPI, den Schulabteilungen der Bistümer Fulda, Limburg und Mainz sowie dem VKR. Im Anschluss an die Tagung findet am Samstag, 13:30 Uhr bis ca. 16:00 Uhr, die VKR-Jahresversammlung statt. Die Tagung ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem RPI und dem PZ. Dieses Mal liegt die organisatorische Verantwortung beim RPI.
Ort: PZ Naurod, Wilhelm-Kempf-Haus, 65207 Wiesbaden Leitung: Kristina Augst, RPI Darmstadt; Thomas Knögel, Pastoralreferent und Vorsitzender des VKR Anmeldung: darmstadt@rpi-ekkw-ekhn.de (bis 11. Febuar) Kosten: 50 €
3. SonstigesUnterrichtsmaterialien zur interkulturellen Kompetenz Die gesetzliche Unfallversicherung veröffentlicht immer wieder auch Bildungsmaterialien. Hier finden Sie eine Einheit inklusive Arbeitsblätter zum Stichwort „interkulturelle Kompetenz“. https://www.dguv-lug.de/berufsbildende-schulen/
Broschüre: Christentum und Gewalt. Eine evangelische Perspektive Die theologische Kammer der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat im März dieses Jahres einen interessanten Text zu Christentum und Gewalt herausgegeben. Er beschäftigt sich u.a. mit der Frage, ob Religion Gewalt und Konflikte eher befördert oder eher verhindert.
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