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Interreligiöser Newsletter
Ausgabe 29/ April 2025
EDITORIAL

Liebe Leser:innen,

die Fest- und Feiertage in diesem Jahr sind von besonderer Symbolik. Denn in diesem Jahr liegen nicht nur das jüdische Pessach-Fest und das westliche christliche Oster-Fest mit seiner Karwoche parallel. In diesem Jahr feiert die gesamte Christenheit gemeinsam das Fest der Auferstehung Jesu. Die nicht-katholischen Ostkirchen feiern Ostern nach dem julianischen Kalender, die Westkirchen nach dem gregorianischen Kalender. Dadurch ergibt sich in der Regel ein abweichender Oster-Termin. Doch in diesem Jahr fallen die Festzeiten zusammen! Was für ein starkes Signal: Verbunden sind wir in der Überwindung all dessen, was das Leben hindert und vergewaltigt, auf dass die Plagen vorüberhgehen und wir ermutigt werden, uns miteinander für das Leben, die Menschenwürde und für die uns anvertraute Welt aktiv einzusetzen - religionsübergreifend (die Ramadanzeit lag ja in diesem Jahr auch größtenteils parallel zur christlichen Fastenzeit!).

Bei all dem, was uns belastet, umgibt: Das Leben soll gefeiert werden – und die Freiheit! Jüd:innen erinnern sich an Pessach an den Auszug des Volkes Israel aus der Knechtschaft in Ägypten, feiern den „Überschritt“ (das meint die hebräische Wurzel „passach“) von Sklaverei zur Freiheit, vom Tod zum Leben. Als Christ:innen stehen wir dabei an ihrer Seite in der Besinnung auf das, was wesentlich ist. Denn: „Gott nahe zu sein ist mein Glück“ (Psalm 73). Die christliche Fastenzeit beginnt an Aschermittwoch, geht bis Karsamstag und dient der Ausrichtung des Lebens auf das Wesentliche: Frei werden von unnötigem Ballast, sich (wieder) neu an Gott ausrichten. So eingestimmt und vorbereitet lässt sich besonders fröhlich das Osterfest feiern, das Fest des Lebens gegen alle Tyrannei und Barbarei. Das letzte Wort haben nicht Hass und Tod. Hierin liegt die christliche Hoffnung begründet, dass Gottes Zuwendung mich auch durch Zeiten von Schmerz und Trauer zu tragen vermag.

Wir wünschen Ihnen allen ein gesegnetes, ein Sie stärkendendes und hoffnungsvoll stimmendes Osterfest!
Andreas Goetze, Sandra Abel, Judith Noa

 





INHALT


Mittwoch, 23. April, 19.00 - 20.00 Uhr (online): „Libanon – Ringen um Freiheit und Glauben“

In der Reihe „Um 7 – Themen der Zeit für eine Stunde im Gespräch“

im Gespräch mit Prof. Dr. Assaad Elias Kattan, im Libanon geboren, Orthodoxer Theologe und Autor (schreibt wöchentlich eine Kolumne auf Arabisch in der libanesischen elektronischen Zeitung „Almodon”), Professor für orthodoxe Theologie am Centrum für religionsbezogene Studien der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Asaad Kattan ist mit seinem Heimatland Libanon eng verbunden, er kennt die Menschen und die Situation vor Ort gut. Er ist stark engagiert im christlich-islamischen Dialog und fragt nach Möglichkeiten der Verständigung und des Miteinanders in einer höchst angespannten Gesamtlage.

Der Libanon ist ein sehr vielfältiges Land, politisch, religiös, landschaftlich und geprägt durch seine Geschichte: Wir nehmen uns mit Prof. Assaad Zeit, das wunderschöne Land der Zedern wahrzunehmen, voller Schmerz und Schönheit. Und dabei werden wir nicht nur von der aktuellen Situation erfahren, sondern auch von den Christ:innen, die seit Jahrhunderten mit und unter dem Islam leben. Spannend sind ihre Wege, mit Muslim:innen so ins Gespräch zu kommen, dass sie die christlichen Überzeugungen besser nachvollziehen können. Wir fragen nach Perspektiven für das geschundene Land und auch danach, wie ein jüdisch-christlich-islamischer Dialog unter diesen traumatischen Bedingungen weitergehen könnte.

Moderation: Dr. Andreas Goetze, Zentrum Oekumene

Zoom-Link: https://zentrum-oekumene-de.zoom.us/j/68282064773?pwd=i1TDLsBOePW9HEwpIO006MMRAM2Fzu.1

Meeting-ID: 682 8206 4773
Kenncode: 007696
Schnelleinwahl mobil: +496938079884

Veranstalter: Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Limburg (KEB Diözesanbildungswerk) und dem Religionspädagogisches Institut der EKKW und EKHN



Vorschau: Mittwoch, 14. Mai, 19.00 - 20.00 Uhr (online): Fest der Gabe der Tora und der Geistkraft Gottes – oder: Spirit, der bewegt

ein jüdisch-christliches Gespräch

Schawuot feiert den lebensstiftenden Geist der Zehn Gebote, Pfingsten die Geistkraft Gottes, die Mutlose bewegt. Orientierung und Inspiration: Auf festem Grund stehen: Gestalten und mutig voranschreiten – wie kann das in bewegten Zeiten gelingen? Wir sind gefragt: Wes Geistes Kind bist Du? Auf wen gründest Du Dich, Mensch? Was gibt dir Kraft und Zuversicht? Jüdische und christliche Perspektiven kommen ins Gespräch und laden zur Diskussion ein.

Den Termin schon mal vormerken - Details mit dem zoom-Link kommen in der nächsten Ausgabe des rpi-Newsletters.



Vorschau: Interreligiöses Lernen - Schriftauslegungen in Bibel und Koran: Mittwoch, 28.05.2025, 14-18 Uhr

Fortbildung für IRU-ISU-Lehrkräfte, für sonstige Religions- und Ethiklehrkräfte und alle Interessierten

Bibel und Koran sind Fundamente des jüdisch-christlichen bzw. des islamischen Glaubens. Die Fortbildung bietet Gelegenheit für Lehrkräfte mit Islambezug und andere Interessierte, die Entwicklungsgeschichte der Bibel und die Textwerdung des Korans in den Blick zu nehmen und über die jeweiligen Schriftauslegungen ins Gespräch zu kommen. Wie verhalten sich Gotteswort und Menschenwort zueinander? Was macht die Texte inwiefern heilig? Wie blicken Christen und Muslime auf die jeweils eigenen und die anderen Texte? Und was bedeutet dies für einen differenzierten Umgang mit Texten im Unterricht? Exegetisches Arbeiten an Textpassahiergen aus beiden Perspektiven soll exemplarisch ausgeführt werden, um diesen Zugang auch als Möglichkeit für den Unterricht aufzuzeigen.

Veranstaltende: Sandra Abel, rpi Frankfurt, Dr. Insa Rohrschneider, Theologin/Pfarrerin EKKW, Dr. Konstantin Falahati, Hermann-Hesse-Schule Obertshausen

Veranstaltungsort: RPI Frankfurt, Rechneigrabenstr. 10, 60311 Frankfurt

Infos und Anmeldung hier



Vorschau: 2. Juni, 19.30 Uhr - vor Ort und online: Christians and Muslims beyond victimisation - a case study from Lebanon

Vortrag und Diskussion in englischer Sprache - Lecture and discussion in English

Ort: Evangelische Akademie Frankfurt a.M., Römerberg 9, 60311 Frankfurt a.M.
Wer online dabei sein möchte: ein zoom-Link wird noch auf die Akademie-Seite gesetzt.

If everyone sees themselves as victims, there will be no way to achieve reconciliation and take responsibility. The widespread victim narratives that have been practised for centuries only lead to the other always being seen as the enemy and the world being divided into ‘us and them’. The Near East School of Theology in Beirut, Lebanon, is a theological academic institution that is actively involved in interfaith dialogue between Christians and Muslims. Together with a delegation from Lebanon and ecumenical representatives from Germany we will discuss how it is possible to overcome the self-image of being a victim and to engage in dialogue.

(Wie lässt sich das Freund-Feind-Denken zwischen Christen und Muslimen im Nahen Osten überwinden? Zusammen mit einer Delegation aus dem Libanon und ökumenischen Vertreter*innen aus Deutschland suchen wir nach neuen Selbstbildern beider Religionen jenseits von Stereotypen, Vortrag und Diskussion in englischer Sprache).

Anmeldung erbeten bei der Evang. Akademie bis 28. Mai unter folgendem Link

Referierende und Gesprächspartner:
Prof. Dr. Martin Accad, Professor of Islam and Christian-Muslim Relations at the Near East School of Theology in Beirut, Lebanon
Pater Gaby Geagea, Maronitenmission Frankfurt

Leitung/ Moderation:
Dr. Andreas Goetze, Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW
Dr. Annegreth Schilling, Evangelische Akademie Frankfurt

Veranstalter: Evangelische Akademie Frankfurt a.M., Evangelische Mission in Solidarität (EMS), Stuttgart und das Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW



Interreligiöser Medientipp für den Einsatz im Unterricht: Kurzspielfilm: Völlig meschugge?!

von Irina Grassmann, Medienzentrale der EKHN

Völlig meschugge?!


Kurzspielfilm von Frank Stoye
Deutschland 2022
47 Minuten, ab 12 Jahre - online

 

Eine Höhle, drei Kinder, ein Unfall. „Diese Geschichte beginnt wie jede Geschichte – viel früher,“ erklärt eine Stimme aus dem Off. Charly, Benny und Hamid sind beste Freunde. Charly und Benny seit der Krabbelgruppe, Hamid ist seit seiner Flucht aus Syrien mit von der Partie. Auf der neuen Schule sind sie wie immer unzertrennlich. Als eines Tages Bennys Großvater ins Krankenhaus eingeliefert wird, schenkt er seinem Enkel einen Davidsstern. Nach seinem Tod trägt Benny ihn zunächst als Andenken. Hamid ist irritiert in seinem Freund plötzlich einen Juden zu sehen. Benny entdeckt seine jüdische Identität und hat es auf einmal schwer mit seinen Klassenkamerad*innen. Hamid ringt mit seinem Glauben. Doch nach ein paar dramatischen Wendungen kommt alles zu einem guten Ende. In eine nachvollziehbare Handlung verpackt, thematisiert der Film mit seinen Figuren Mobbing, Rassismus, und Antisemitismus. Während der Film die Geschichte hauptsächlich aus Hamids Perspektive erzählt, steht hingegen im gleichnamigen Graphic Novel von Andreas Steinhöfel und Melanie Garanin die Sicht Charlys im Vordergrund. Damit bietet sich eine medienübergreifende Herangehensweise an, die gleichzeitig verschiedene Sichtweisen kombiniert.



IMPRESSUM

Impressum

Der "Interreligiöse Newsletter" ist eine gemeinsame Publikation des PZ Hessen, des Zentrums Oekumene der EKHN und der EKKW und des Religionspädagogischen Institutes (RPI) der EKKW und der EKHN.

Verantwortlich im Sinne des Presserechts:

Sandra Abel
Religionspädagogisches Institut der EKKW und der EKHN
Rechneigrabenstr. 10 - 60311 Frankfurt
Telefon: 069-92105-6691
sandra.abel@rpi-ekkw-ekhn.de
www.rpi-ekkw-ekhn.de

Andreas Goetze
Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW
Praunheimer Landstraße 206
60488 Frankfurt am Main
Tel. +49 (0)69 976518-69
goetze@zentrum-oekumene.de
www.zentrum-oekumene.de

Judith Noa
Pädagogisches Zentrum der Bistümer im Lande Hessen
Wilhelm-Kempf-Haus
65207 Wiesbaden-Naurod
06127 77 - 286
judith.noa@pz-hessen.de  
www.pz-hessen.de 


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