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Interreligiöser Newsletter
Ausgabe 20 / Mai 2024
EDITORIAL

Liebe Leser*innen,
Schawuot bzw. Pfingsten: Wes Geistes Kind bis Du? Was gibt Dir, Mensch, Kraft und Zuversicht? Wörtlich steht in der Apostelgeschichte (Kap.2,1): „als sich der Tag der Pentecoste erfüllt hat“. „Pentecoste“, der 50. Tag, hebräisch „Schawuot“, das jüdische „Wochenfest“. Am 50. Tag nach dem Pessach, dem Fest der Erinnerung an die Befreiung aus der Skalverei in Ägypten, erinnern die jüdisch-rabbinische Tradition an die Gabe der Tora. Erst hier am Sinai vollendet sich die physische Befreiung des Volkes Israel durch die Gabe der Weisung Gottes an Mose auch geistig und damit ganzheitlich. Die Tora ist Weisung zum Leben, gibt Orientierung zum religiösen und sozialen Miteinander und ist so Garant für die fortwährende Freiheit und gelingendes Zusammenleben der Menschen. 50 Tage nach Ostern ist Pfingsten das Fest des Heiligen Geistes. Eine parallele Sicht: Hier wird die Vollendung von Tod und Auferstehung Jesu gefeiert, indem alle durch Gottes Geistkraft hineingenommen werden in ein neues, von Angst befreites, hoffnungsvolles Leben.

Schawuot und Pfingsten sind zwei Gründungsfeste, in denen die Freiheit im Zentrum steht. Gottes belebendes Wort in der Tora und Gottes belebende Geistkraft – beide tragen durch den Alltag. Wie das Judentum nicht ohne die Gabe der Tora leben kann, so lebt die Christenheit von der Gabe der Geistkraft Gottes, um viellfältig, bunt, begeistert glauben, hoffen und lieben zu können.
Mehr dazu am 15. Mai und unter: https://www.juedisch-beziehungsweise-christlich.de/schawuot-beziehungsweise-pfingsten-allgemein/

Wir grüßen Sie herzlich und freuen uns, wenn Sie von dem reichen Angebot interessanter Veranstaltungen Gebrauch machen!
Sandra Abel, Andreas Goetze, Judith Noa



INHALT


„Spirit, der bewegt“ - Schawuot beziehungsweise Pfingsten

Mittwoch, 15. Mai, 18-19.00 Uhr (online)

Schawuot ist das jüdische Wochenfest, 50 Tage nach Pessach – ganz parallel ist Pfingsten 50 Tage nach Ostern. Schawuot feiert den lebensstiftenden Geist der Tora, der Zehn Gebote. Pfingsten di Geistkraft Gottes, die Mutlose bewegt. Orientierung und Inspiration. Wir fragen nach den jüdischen Wurzeln des christlichen Pfingstfestes, nach Gemeinsamkeiten und unterschiedlichen Akzenten und nach der Bedeutung des jüdischen und christlichen Festkalenders.

Gesprächspartner: Dr. Andreas Goetze, Referent für den interreligiösen Dialog im Zentrum Ökumene der EKHN/ EKKW in Frankfurt a. M (Schwerpunkt Islam und Kontakt zu den christlichen Geschwistern im Mittleren Osten), Mitinitiator der Plakatkampagne "#bzw. jüdisch und christlich - näher als Du denkst", mehr dazu unter: https://www.juedisch-beziehungsweise-christlich.de/

Veranstalter: Zentrum Ökumene der EKHN und EKKW in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Limburg (KEB Diözesanbildungswerk) und dem Religionspädagogisches Institut der EKKW und EKHN

Link zur Teilnahme: https://zentrum-oekumene-de.zoom.us/j/69924279673?pwd=WEU1ellZQ0hka0RjZFFrOUcwNzM3UT09
Meeting-ID: 699 2427 9673
Kenncode: 588124



„Nimmst Du mich überhaupt wahr? - „Hör mir mal zu!“ – Wie zum Nah-Ost-Konflikt sprechen?

Mittwoch, 22. Mai, 17.30-19.00 Uhr (online)/ Gesprächspartner und Impulsgeber: Rabbiner Asher Mattern und Imam Ender Cetin, beide im Team von „meet2respect“, Berlin

Wir lösen nicht den Nah-Ost-Konflikt, sondern suchen gemeinsame Zugänge aus jüdischen und muslimischen Perspektiven im Schulkontext zu eröffnen. Wie können wir emphatisch auf Schülerinnen und Schüler eingehen? Was können Lehrkräfte im Gespräch beachten? Wie kann ein „safe place“ im Klassenzimmer geschaffen werden, der von Zuhören und Wahrnehmen geprägt ist, ohne allen Äußerungen Recht zu geben?
„meet2respect“ Berlin ist ein sehr nachgefragtes interreligiöses Projekt, das in Berlin regelmäßig gemeinsame Schulbesuche von Imamen und Rabbinern organisiert, um sich gemeinsam gegen Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit einzusetzen. Mehr dazu unter: www.meet2respect.de

Moderation: Pfr. Dr. Andreas Goetze, Referent für den interreligiösen Dialog, Schwerpunkt Islam, Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW, Frankfurt a. M.

Eine Veranstaltung in Kooperation des Hessischen Kultusministeriums mit dem rpi- Religionspädagogisches Institut der EKKW und der EKHN, der Pädagogischen Zentrum (PZ) der Bistümer im Land Hessen und dem Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW, Frankfurt a. M.

Anmeldung über das Pädagogische Zentrum der Bistümer im Lande Hessen:
https://www.pz-hessen.de/fortbildung/gesamtangebot/search-result?search=24-21-01
Den Link zur Teilnahme erhalten Sie nach der Anmeldung.



Einladung zu einem gemeinsamen Studientag für Studierende, LiV und Lehrkräfte: Interreligiöses Lernen in der Schule

Referent: Prof. Karlo Meyer - Dienstag, 28. Mai 2024 9.30 - 16 Uhr im rpi Frankfurt

Unsere Gesellschaft ist multikulturell und multireligiös geprägt. In der Schule wird diese Vielfalt in besonderer Weise sichtbar und stellt
Lehrkräfte vor die Herausforderung, das Thema Weltreligionen angemessen und frei von Stereotypen im Unterricht zu bearbeiten.
Nach einem inhaltlichen Impuls zu den Grundprinzipien des Interreligiösen Lernens und zum Schwerpunkt „Jüdisches Leben“ durch den Religionspädagogen Prof. Dr. Karlo Meyer werden in Workshops konkrete Impulse zur Umsetzung in der schulischen Arbeit gegeben. Die Fortbildung ist für Studierende für das Lehramt Religion, LiV und
Lehrkräfte konzipiert und möchte den Austausch untereinander ermöglichen und fördern.

Workshops:

Antisemitismuskritischer Blick auf Schulbücher und Unterrichtsmaterialien

Antisemitismus auf Social Media Plattformen

Relithek

Der Nahost-Konflikt, die Hintergründe und die Rezeption in Deutschland

Anmeldung für den Studientag: hier klicken 



Interreligiöse Filmtipps für den Einsatz im Unterricht

von Irina Grassmann, Medienzentrale der EKHN

Der Berg
Rebecca Gugger, Simon Röthlisberger
Aus der Serie „Bilderbuchkino“
Deutschland 2022, 3 Minuten
DVD + online

 

Jeder weiß es ganz genau: „Der Berg ist voller Bäume und grün“, sagt der Bär. „Nein, der Berg ist eine Wiese, blumig, würzig, frisch und summend“, widerspricht das Schaf. Alles Unsinn, findet der Oktopus. Der Berg sei natürlich nass und vom Wasser umgeben, voller Fische und Farben. Auch Ameise, Ziege und Schneehase tun voller Inbrunst ihre jeweils unterschiedlichen Überzeugungen kund. Lautstarke Streitereien, wer wohl Recht hat folgen stehenden Fußes. Verdutzt halten alle inne, als ein Zugvogel die einfache Frage stellt, ob einer der Beteiligten schon jemals auf dem Berg gewesen sei. Flugs machen sich alle auf den Weg. Auf dem Gipfel angekommen, die Überraschung: Zum einen sieht alles ganz anders aus, zum anderen stimmen alle Aussagen. Mit Leichtigkeit und liebevoll gezeichneten Figuren erzählen Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger eine Geschichte über Meinungsvielfalt und wie wichtig es ist, die Perspektive wechseln zu können. Das hat zwar zunächst nichts mit interreligiösem Dialog zu tun, aber eine Grundhaltung von gegenseitigem Respekt und der Anerkennung anderer Lebens-, (Glaubens-)vorstellungen ist eine Voraussetzung, um miteinander in ein fruchtbares Gespräch zu kommen. Von daher, dann irgendwie doch.

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Watu Wote

Kurzspielfilm von Katja Benrath

Deutschland/Kenia 2017

23 Minuten – DVD

 

Der Bus ist voll. Verstohlene Blicke hier und da, die meisten schlafen. Für Jua bedeutet es 31 Stunden Unsicherheit und Angst vor Überfällen. Die junge Christin ist unterwegs zu ihrer kranken Mutter im Norden Kenias. Hin und wieder schaut sie aus dem Augenwinkel kurz zu der Muslima neben sich. Plötzlich ertönen Schüsse, Milizen stürmen den Bus und fordern alle auf, den Bus zu verlassen. Christen und Muslime getrennt. Blitzschnell entreißt Juas Sitznachbarin ihr die Gebetskette und wirft ihr ein Kopftuch über. Draußen kauern alle verängstigt zusammen. „Wo ist die Christin“, brüllt der Anführer und entsichert sein Maschinengewehr, zielt auf ein kleines Mädchen. Doch niemand antwortet. Keine Drohung funktioniert. Auch nicht, als einer der Fahrgäste angeschossen wird. Lehrer Salah Ferrah tritt den Terroristen entgegen. „Ist es das, was der Koran dich gelehrt hat?“, fragt er. „Töte mich“. In dem Augenblick kommen Polizeiautos herangebraust. Im Weglaufen feuert einer der Terroristen noch auf den Lehrer. Dieser geht zu Boden. Er wird später seinen Verletzungen erliegen, aber alle anderen sind gerettet.  Anschaulich vermittelt der Film ein Gespür für die Atmosphäre und zeigt die Folgen von Hass und Gewalt. Zugleich ist er ein starkes Plädoyer für Mitmenschlichkeit und die Kraft von Gemeinschaft über religiöse Grenzen hinaus.

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IMPRESSUM

Impressum

Der "Interreligiöse Newsletter" ist eine gemeinsame Publikation des PZ Hessen, des Zentrums Oekumene der EKHN und der EKKW und des Religionspädagogischen Institutes (RPI) der EKKW und der EKHN.

Verantwortlich im Sinne des Presserechts:

Sandra Abel
Religionspädagogisches Institut der EKKW und der EKHN
Rechneigrabenstr. 10 - 60311 Frankfurt
Telefon: 069-92105-6691
sandra.abel@rpi-ekkw-ekhn.de
www.rpi-ekkw-ekhn.de

Andreas Goetze
Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW
Praunheimer Landstraße 206
60488 Frankfurt am Main
Tel. +49 (0)69 976518-69
goetze@zentrum-oekumene.de
www.zentrum-oekumene.de

Judith Noa
Pädagogisches Zentrum der Bistümer im Lande Hessen
Wilhelm-Kempf-Haus
65207 Wiesbaden-Naurod
06127 77 - 286
judith.noa@pz-hessen.de  
www.pz-hessen.de 


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